Chronik

1. Juni 2008

Die Aufteilung „gerecht gelöst"
KIRCHE
Abschied von Pfarrer Baumhof


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Abschied: Die Gemeinde sagt Dirk Baumhof Adieu
.FOTO: HANDT

STIELDORF. Ein ganz besonderes Andenken hat sich die katholische Pfarrgemeinde Stieldorf für ihren scheidenden Pfarrer Dirk Baumhof einfallen lassen: Ein Messgewand aus rotem Samt mit hellroten Bahnen und Goldstickerei aus dem Besitz der Gemeinde wird den beliebten Seelsorger, der nach fast fünf Jahren seinen Abschied nahm, als Leihgabe an seine neue Wirkungsstätte inTroisdorf-Sieglar begleiten. Das Tragen des wertvollen Stückes auch jenseits der heimatlichen Gefilde ist ausdrücklich erwünscht, „wir haben Pfarrer Baumhof sogar verpflichtet, in diesem Gewand am Patronatstag unserer Kirche eine Messe für uns zu lesen", verriet Lydia Last-Sieben, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. Hans Meierhofer, stellvertretender Kirchenvorstand, überreichte dazu eigens einen offiziellen Leihvertrag, der alle fünf Jahre verlängert werden soll. Eine Gabe, die Pfarrer Baumhof „tief gerührt und auch ein wenig stolz" gemacht hat.

Wie groß die Verbundenheit der Stieldorfer zu ihrem Pfarrer war, zeigte sich auch an der voll besetzten Kirche beim Abschiedsgottesdienst und dem Andrang beim Empfang im ehemaligen Pfarrheim.

Viele Gläubige wollten Pfarrer Baumhof alles Gute mit auf den Weg geben. Doch auch dem Seelsorger fiel der Abschied nicht leicht: „Natürlich freue ich mich auf meine neuen Aufgaben und Herausforderungen, aber heute Abend überwiegt doch eindeutig die Wehmut", sagte er. Vor allem die lebendige Feier der Liturgie in Stieldorf werde ihm stets in guter Erinnerung bleiben. Last-Sieben ließ die wichtigsten Ereignisse aus dem Wirken Baumhofs Revue passieren: „Sie sind in einer schwierigen Zeit zu uns gekommen. Die Veränderungen durch das Projekt »Zukunft heute« brachten es mit sich, dass Sie sich von Anfang an aufteilen mussten zwischen den Pfarreien Stieldorf und Oberpleis. Wir finden, diese Aufgabe haben Sie gerecht gelöst."

Froh sei man auch darüber, dass es Baumhof gelungen ist, gemeinsam mit dem Kirchenvorstand die katholischen Kindergärten in Rauschendorf und Stieldorf zu erhalten. Gleiches gilt auch für die Erhaltung der katholischen öffentlichen Büchereien. „Ebenso haben Sie sich durchgesetzt und trotz einiger Widerstände das alte Pfarrheim mit seinen hohen Reparatur- und Nutzungskosten an die Stadt verkauft, wobei die Nutzung der Räume durch die katholische Kirche und die Vereine erhalten blieben." Und letztendlich habe Baumhof auch dafür gesorgt, dass angrenzend an das Pfarrhaus bald eine Versammlungsfläche für die Gemeinde entsteht.                               qg

Quelle: General-Anzeiger vom 3.6.2008